Vorbemerkung
Wenn man die eigenen älteren Schriften erneut liest, nachdem neue Bücher gelesen und neue Vorträge gehalten wurden, scheint nicht mehr alles günstig, genügend vollständig und genügend unmissverständlich zu sein. Verständnis lebt von sprachlichen Formen der Umgangssprache, deren Mehrdeutigkeit nicht nur die Phantasie beflügelt, sondern auch alle Missverständnisse in sich trägt. Damiot man auch das sehen kann, bleibt der Artikel unverändert und nur durch diese Kommentare ergänzt.

Definitionen
Es war wohl Euklid, der dies zuerst so gesehen hat. Die zu definierenden Begriffe, sind nicht notwendig reale Dinge, schon gar nicht der ideale Kern realer Dinge, wie es Aristoteles oder Platon vielleicht gesehen haben. Strenge Schlüsse beziehen sich auf Bündel nicht hinterfragter Eigenschaften (Axiome) und benutzen nur diese.

DeCartes
Die Gegenüberstellung der Begriffe von Plenum und Vakuum hat ihren Ursprung in der griechischen Philosophie.

Newtons Theorie
Das ist ungenau. Galileis Vorstellung der Trägheit allein begründet bereits die Abplattung der Erde.

Modell
Modelle sind das Haupteingangstor für Missverständnisse. Modelle, so sie gut sind, haben zwar die abzubildenden Eigenschaften, aber eben noch viel mehr, die eben nicht aus diesen Eigenschaften folgen, aber irrtümlich als Folgen angesehen werden. Die Erfahrungen mit Wasserwellen und Schallwellen sind eben verführerisch.

Ursache
Galilei ist wohl der erste gewesen, der die Vermutungen der griechischen Mathematiker experimentell untersucht hat. Ungestörte Bewegung ist geradlinig gleichförmig. Jede Abweichung davon bedarf einer Ursache. Was ist gerade? Auch diese Eigenschaft bedarf eines Bezugs. In dem Satz: Durch zwei Punkte gibt es eine Gerade, und zwar genau eine. Eine Familie von Kurven ist eine Familie von Geraden, wenn zwei verschiedene Kurven nur einmal schneiden. Die Spuren zweier ungestörter Bewegungen schneiden sich höchstens einmal. Man lernt in der projektiven Geometrie, dass jede Kurvenfamilie, die diese Bedingung erfüllt, die Konstruktion linearer Bezugssysteme zulässt in deren Koordinaten alle Kurvem der Familie durch lineare Formen beschrieben werden.

Äther
Das Konzept Äther wird in Wirklichkeit nicht gebraucht. Die Lichtgeschwindigkeit selbst müssen wir nicht kennen. Sei auf einer Geraden bezogen auf das Messgerät A die Lichtgeschwindigkeit nach rechts und links cAr und cAl. Ein Messgerät B bewege sich gegen A mit der Geschwindigkeit v nach rechts, dann misst es wegen der Addition die Geschwindigkeiten cBr = cAr - v und cBl = cAl + v.
Die Differenz der Differenzen (cAr - cAl) - (cBr - cBl) = 2 v
misst die Geschwindigkeit der beiden Geräte gegeneinander ohne die Lichtgeschwindigkeiten zu kennen. Die Erwartung Michelsons braucht nen ungestörten Äther nicht, nur die ungestörte Addition bei der Zusammensetzung der Geschwindigkeiten. Auch ohne das Konzept Äther bleibt das Relativitätsprinzip gültig. Wir messen auch hier nur Geschwindigkeiten an normalen Objekten.

Wellenfronten
zeigen ihre Ausbreitungsrichtung bereits auf Momentausnahmen ohne zeitliche Veränderung: Die Richtung ist einfach senkrecht auf den Wellenfronten. Deshalb heißt dann Aberration, dass die Momentaufnahmen selbst abhängig vom Bewegungszustand der Kamera sind, auch wenn dies nicht verwackelt. Daraus entwickelte sich dann die Relativität der Gleichzeitigkeit. Kommen für einen Beobachter die Regenfronten gleichzeitig rechts und links an, dann kommen sie für einen dagegen bewegten Beobachter vor ihm früher an als hinter ihm.


Unstörbarer Äther
Wenn man an dem Äther-Modell festhält, zeigt Michelsons Ergebnis eben, dass der Äther wie die Luft von den Kellerwänden festgehalten wird. Er zeigt aber schpon ganz ohne Rückgriff auf den Äther, dass die Geschwindigkeiten sich im Keller eben nicht mehr per Addition zusammensetzen. Was genau geschieht, bleibt offen. Nur Fresnels Ausrede ist erledigt. Das hat Michelson bewiesen, und nur das.

Konstanz
der Lichtgeschwindigkeit heißt weder Konstanz im Raum noch in der Zeit. sondern zunächst nur Konstanz in Zusammensetzungen, und auch nur Konstanz des Betrags. Wenn Einsteins Methode der Synchronisierung distanter Uhren funktionieren soll, muss die Laufzeit der Signale berücksichtigt werden, und dazu muss man die Lichtgeschwindigkeit kennen, deren Messung die Kenntnis der Synchronisierung aber ihrerseits bereits voraussetzt. Wenn man die Lichtgeschwindigkeit nicht messen kann, ohne sie bereits zu kennen, dann kann man sie nicht messen, muss man sie nicht messen, man muss sie setzen, man muss sie wählen. Sie wird zu einem Umrechnungsfaktor der Einheiten von Länge und Zeit. Das Internationale Einheitensystem ist gerade so gebaut. Der Wert der Lichtgeschwindigkeit wurde natürlich so gewählt, dass die Längen- und Zeit-Tabellen nicht wesentlich geändert werden müssen.

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