Die Zuschrift
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Meine Entschuldigung
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Ein Punkt ist mir aber
sofort aufgefallen, bei dem ich ausnahmsweise anderer Ansicht bin und ich
auch stets gegenteilig unterrichtet habe: Die Dame ist keineswegs dafür
zuständig, den Kontakt zu halten!!!! Ganz im Gegenteil ist das die typische
Tätigkeit des Herrn, denn wenn er die Dame führen will, muss der Herr den
Kontakt zur Dame halten.
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Das halte ich für mißverständlich. Natürlich muss der H die D halten, aber doch wohl nicht nach der Devise,
wenn ich sie nicht habe, muss ich sie heranziehen! Sie muss auch darauf reagieren, wenn der H ihr mehr Platz gibt,
d.h. die Dame muss den Kontakt halten. Führung in die Promenadenposition und in die Linksdrehung besteht
für mich eigentlich immer im Platz geben mit der rechten Hand, den die D dann aus eigenem Antrieb nutzen muss.
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Umgekehrt ist es nach meiner Ansicht nicht einmal
möglich, denn wenn SIE den Kontakt zu ihm sucht, läuft es auf eine totale
Blockade hinaus, und das kann keiner wollen.
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Hier meine ich vermutlich etwas anderes. Es geht nicht um Krafteinsatz.
Was ich bei Turnieren besonders beim Aufstellen der Paare sehe, ist doch
gerade diese Suchen des Kontakts durch die Dame, während der Herr sich als Rahmen hinstellt,
in den sich die D hineinwünschen sollte!
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Und dadurch, dass der Herr den
Kontakt in dem Augenblick herstellt, wenn die Dame ihn braucht, findet
Führung statt. Führung ist nämlich in meinen Augen ein passiver Prozess! Was
ist damit gemeint? Die Dame darf die Führung gar nicht bemerken, sondern
folgt ganz einfach willig und völlig logisch den Bewegungen des Herrn.
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Das ist vom Ende her gedacht. Ich kenne keine Dame, die nicht wünscht, die Führung zu spüren.
Ich glaube aber, dass Führung eher Raum geben als halten bedeutet.
Invite the lady (Mein Lieblingsspruch von Marcus Hilton, wenn ich es nur richtig könnte!).
Und wenn die Führung ein passiver Prozess ist, dann ist es eben doch die Dame, die sie suchen muss?
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Führt der Herr nicht anständig (passiv, nur deswegen, weil er dort ist, wo er
ist), kann die Dame nicht wissen, was er will.
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Da bin ich gleicher Ansicht, nur ist die Frage, wie Führung
im Einzelnen aussehen muss. Aber wieso ist passiv jetzt wieder falsch?
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Und richtige Führung hat auch
mit richtig gesetzten Schritten zu tun. In einer Linkskreiseldrehung zum
Beispiel hat der Herr einen völlig anderen 2. Schritt, als in einer normalen
Linksdrehung. Das bemerkt die Dame, und deswegen ist es seitens des Herrn
ein passiver Prozess.
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Die Frage ist wann sie es bemerkt oder bemerken kann. Beim Ansatz des ersten Schrittes ja wohl nicht.
Mit dem zweiten Schritt entscheidet sich, ob der H eine Fersendrehung erzeugt oder nicht.
Das ist aber gar nicht die Frage. Es geht vielmehr um den Unterschied zwischen Telemark und Linkskreisel.
Den kann die D erst merken, wenn sie keine Reaktionszeit mehr hat. Sie muss sich also immer in eine Linksdrehung wünschen,
die der Herr ohne Kraft abbrechen kann, wenn es nur ein Telemark werden soll.
Auf 2 kann die D auch noch nicht wissen, ob der Telemark in pp oder normal enden soll.
Natürlich sieht man im Allgemeinen nur, dass die D weiß, was dran ist, und wendet den Kopf viel zu früh.
Wenn alles verabredet ist, braucht es ohnehin nur einen abgespeckten Bruchteil der Führung.
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Würde er aktiv sein, wird die Dame dies als
"Belästigung" oder sogar "Gewaltanwendung" empfinden und das macht das
Tanzen unattraktiv. Sowohl für beide Personen, als auch für Zuschauer.
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Diese Aussage ist mir zu pauschal. Wenn ich mir die Wrestling-Grimassen bei manchen
internationalen Endrunden so ansehe, sind die Herren doch wohl sehr aktiv, bzw.
versuchen, das vorzutäuschen! Sicher halten sie die Damen nicht fest, aber wehe,
sie würden ihrer "Einladung" dann nicht folgen. Also: ich finde immer noch, die D muss im Rahmen bleiben und den
Kontakt halten.
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