Anmerkungen
Woran erkennt man einen Wiener Walzer?
Ist man liberal,
braucht es zu einem Walzer nur einen 3/4-Takt im richtigen
Metrum, und auf den
kann man so ziemlich jede Musik umschreiben.
Ich bin
aber konservativ. Ich erwarte von einem Walzer, dass
Melodielauf, Phrasierung und Arrangement unterstützen, was die
Bewegungstechnik heute bereitstellt: Das Fliegen.
Ich kenne keine moderne Musik, die das leistet.
Was in manchen Klubs an neuen CD so abgespielt wird, finde ich
im Grunde grauenvoll. Manchmal lehnt ein moderner Walzer
an amerikanischer Country-Musik, die nun wirklich nichts
begreift und voll danebengeht. Aber bereits der sogenannte
Musette-Walzer verfehlt das Ziel.
In der Zeit von Max Greger und
Hugo Strasser gibt es einige schöne Arrangements
(durchaus nicht alle). Die Beat-Mode hat das Gefühl dafür
aber vorläufig (hoffentlich nicht endgültig) zerstört.
In dieser Verbitterung finde ich immer mein Vorurteil
bestätigt, dass eigentlich nur J.Strauss jr.
das Richtige getroffen hat (aber auch nicht immer, und die meisten
Konzertarrangements sind wegen des stark variierenden Metrums
nur für choreographierte Schautänze geeignet). Auf alle Fälle ist bei einigen seiner
Walzer die fliegende Bewegung in der Musik prominent.
Man erkennt einen richtigen Walzer im allgemeinen daran, dass man
Zahnschmerzen bekommt, wenn er in anderem Rhythmus oder
auch nur in falschem Metrum gespielt wird.
zitiert wurde die Seite am 13. 1. 2015 05:03 von DJ-Tänzer auf
http://www.tanzmitmir.net/tanzpartner-boerse/viewtopic.php?t=15818&sid=958bddf9e7dadf9d9d2352c1864c4ab6
In einer Zuschrift erhielt ich die Frage
Warum werden die Arme schwer
Was das Tanzen und die Partnerin
oder den Partner schwer erscheinen lässt, kommt meist
aus der Sorge, man könne etwas falsch machen.
Das sit zumindest meine Erfahrung.
Meist ist es ja der Herr, der seinen rechten Ellbogen sinken lässt,
es kann aber auch die Dame sein, die mit ihrem linken Arm herunterdrückt,
besonders wenn sie bei der Rechtdrehung in ihrem Rückwärtstakt
besonders schön schwingen will, der Herr das aber noch nicht ausbalancieren kann.
Die Dame muss ihren linken Ellbogen immer selbst tragen. Wenn sie das nicht tut,
wenn sie aus der Rede, der linke Arm der Dame liege auf dem rechten des Herrn,
schließt, sie solle ihn da ablegen, dann kann sie gar nicht anders als
schwer werden. Für den Anfang ist es ganz gut, wenn die Dame das
Gefühl entwickelt, immer himmelwärts nach links oben zu wollen,
solange nicht gerade ein abgesenkter Schritt dran ist.
Nach links oben, nicht nach links hinten. Die jungen Mädchen
biegen sich zwar immer ungeheuer, es geht trotzdem
immer nach oben und nicht nach hinten.
Die Dame muss sich immer selbst halten.
Der zweite und eigentlich häufigere Fehler ist die Faulheit des Herrn.
Der Taktbeginn ist i.a. ein abgesenkter Schritt, und die Damen sind
da viel flinker und bewegungswilliger als die Herren. Sie dürfen aber
nicht absenken, sondern müssen sich absenken lassen! Sich himmelwärts
heben, wenn es dran ist, das müssen sie allein tun,
aber eben nicht das Absenken. Absenken ist Sache des Herrn, und da
tut er sich schwer (also ich tu mich schwer, um genau zu sein).
Der Herr hat immer schon den Eindruck, er sei abgesenkt, wenn er nur
die Knie gelockert hat. Wenn man auf beiden Füßen steht,
geht Absenken so weit, dass die Fersen gerade noch am Boden
bleiben können. Diese Absenktiefe muss man sich merken. Auch wenn
man sie nicht immer erreicht, das Ziel muss man schon kennen.
Solches Absenken ist nicht einfach, weil man dabei
auch noch gerade bleiben muss. Und kritisch ist es vor allem
in einem Takt, wo der Herr rückwärts einsetzt. Viele Herren
sind schnell bereit einen großen Schritt rückwärts zu machen oder
auch seitlich auszuweichen. Richtig ist aber, am Platz abzusenken und den
Rückwärtsschritt nur zu zeigen und (noch) nicht zu belasten. Der Herr darf
nicht seinen Schritt im Kopf haben, sondern nur die Aufgabe, der Dame
das Absenken zu erlauben, zu ermöglichen und ihr den Weg freizumachen.
Die rechte Hand des Herrn
darf die Dame auch nicht ziehen, denn das zerstört ihre Balance
und ist auch sonst unangenehm für sie.
Der dritte Punkt, der erst bei den Linksdrehungen kritisch wird,
ist der Wunsch der Dame, linksherum (über den rechten Arm des Herrn hinaus)
zu drehen, sobald das irgendwie möglich ist. Nicht mit Kraft, aber mit
Freude! Mit Recht sagt jeder Tanzlehrer, der Herr führt
auch die Linksdrehungen, aber wenn die Dame sie nicht mit Freude ausführt,
kann es nichts werden. Die Linksdrehung im Wiener Walzer gelingt
am leichtesten, wenn die Dame das weiß und in ihrem Rückwärtstakt
den Herrn nicht nur passiv an sich vorbeilässt, sondern ihn
auch auf dem zweiten Schritt aktiv so dreht, dass sie im Anschlusstakt
ordentlich vorwärts Gas geben kann.
Das ist mehr oder weniger das, was man allgemein sagen kann. Spezielles geht
nur, wenn ich ein Stückchen Film vor mir habe.